Künstlerisches Konzept

Das Marta Herford steht für eine einzigartige Verschmelzung von Kunst und Raum. Geprägt durch seine besondere geschwungene Architektur von Frank Gehry, laden nicht nur die Ausstellungsgalerien, sondern auch verschiedene Veranstaltungsräume wie das Atelier oder das Café zur Debatte ein. Das Marta hinterfragt Kultur und Kunst der Gegenwart. Aktuelle Themen der Zeit werden hier als räumliches Erlebnis erfahrbar.

Das Marta Herford ist ein Museum der Gegenwartskunst, das mit offenem Visier den Blick auf die angewandten künstlerischen Bereiche schärft und bewusst Grenzen überspringt.

Inhaltlich werden Themen der Zeit verhandelt: In welcher Zeit leben wir, mit welchen Herausforderungen sind wir konfrontiert, welche Fragen gilt es zu erörtern und wie spiegeln sich diese im Marta oder basieren gar in der Kunst? Das Museum Marta versteht sich als Ort für alle, die hieran teilhaben möchten und bietet verschiedene Möglichkeiten, sich mit den Diskursen der Gegenwart auseinander zu setzen – als Betrachter*innen, aber auch partizipativ und kreativ.


Ein Museum ist eine gemeinnützige, dauerhafte Einrichtung im Dienste der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Offen für die Öffentlichkeit, zugänglich und inklusiv, fördern Museen die Vielfalt und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und mit der Beteiligung von Gemeinschaften und bieten vielfältige Erfahrungen für Bildung, Genuss, Reflexion und Wissensaustausch.” (Statement ICOM, international council of museums, 24. August 2022 in Prag)

Die Besonderheit des noch relativ jungen Museums Marta Herford (geöffnet seit 2005) ist seine dezidierte Verpflichtung zur Gegenwart. Mitten in Herford gelegen dient es als Treffpunkt, Veranstaltungsort und vor allem aber als Haus der Kunst. Das Marta ist das Aushängeschild der Stadt Herford und zeigt zugleich den Mut und das besondere Kommittent, das die Stadt hiermit repräsentiert.

Gegenwartskunst bedeutet, die Begegnung mit Unbekanntem und der Entwicklung von künstlerischen Ideen, die erst übermorgen einer breiten Öffentlichkeit vertraut sein werden. Sie sind dabei, aktuelle Diskurse hautnah zu begleiten. Durch die einzigartige Architektur finden im Marta Herford Ausstellungen statt, die stets installativ, speziell für die Räume entwickelt werden. So erleben Sie hier etwas Einmaliges, das nur vor Ort erfahrbar ist. Eingeladen werden vornehmlich Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen, die speziell für diese Architektur ihre Gedankenwelten ausbreiten, um an diesem besonderen Ort politisch relevante Fragen zu stellen, die in Relation zum Leben, zum Jetzt, verhandelt werden – auf Augenhöhe und dennoch im Kontext internationaler Netzwerke und Diskurse.

Die Sammlung des Marta bildet hierbei die DNA des Museums, denn hier werden die Debatten der Gegenwart abgebildet, die unsere Gesellschaft bestimmen. Sie umfasst aktuell gut 500 Kunstwerke und beginnt in den 1970er Jahren, wobei die meisten Werke ab dem 2000er Millennium entstanden sind. Kunstwerke, die an der Grenze zwischen Design und Kunst oszillieren oder Installationen stehen paradigmatisch für die Mission des architektonisch geprägten Hauses. Nicht zuletzt besteht die Sammlung aus der Historie der im Marta organisierten Ausstellungen.

Unsere aktuelle Gegenwart ist vielen Fragen unterworfen: Themen wie Klimawandel, Gleichberechtigung und -behandlung, weiße, westliche Mehrheitsgesellschaft(en), Vereinzelung im digitalen Zeitalter,  sowie Meinungsbildungen, die häufig schnell verfasst und viral ausgebreitet werden sind nur einige der aktuellen Phänomene, die wir beobachten. Wir sprechen diese Themen in unserer Programmatik an, sichern sie wenn möglich sogar für unsere Sammlung, damit wir die Gegenwart gemeinsam, im direkten Austausch – vor Ort und durch die Reisen mit den Marta-Freund*innen und Förderer*innen zur Kunst – erleben, erfahren und auch hinterfragen können.

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